Samstag, 26. Dezember 2015

Ein Bild von dir 

von Jojo Moyes




Immer wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, liebe ich es, mir entspannt ein Hörbuch anzuschalten. Mein Interesse erweckt hat diesmal "Ein Bild von dir" von Jojo Moyes. Eine absolut hinreißende Geschichte, die mich völlig in ihren Bann gezogen hat und viele Überraschungen bereithält. Na, neugierig? Dann folgen Sie mir, meine sehr geehrten Lesewürmer, in das Jahr 1917, zu dem Beginn unserer Geschichte.


 Inhalt:


1917 in einer kleinen Stadt in Frankreich: Sophie Lefèvre, ihre Schwester und deren Kinder sitzen zwischen deutschen Besatzern fest und kämpfen ums Überleben. Das Essen ist knapp, ihre Besitztümer werden beschlagnahmt und der Winter steht kurz bevor. In einem Leben geprägt von Kälte und Verlust, gibt es einen Gegenstand, der Sophies Welt in ihren Fugen hält: Ein Portrait. Gemalt von ihrem Mann Édouard, von dem sie seit Monaten nichts gehört hat und den sie verzweifelt vermisst, schafft es das Portrait, ein Abbild von Sophie aus glücklicheren Tagen, ihr Hoffnung zu schenken und nicht aufzugeben.
Knapp 100 Jahre später: Liv, vor 4 Jahren verwitwet, zieht sich seit dem Tod ihres Mannes aus dem Leben zurück und igelt sich ein. Durchzogen von tiefer Trauer und Erinnerungen ist das einzige, das ihr ein Lächeln auf die Lippen zaubern kann, das Portrait einer Frau, welches ihr Mann ihr in ihren Flitterwochen gekauft hat. Die Frau auf dem Bild, jung, anmutig und stark, gibt ihr Kraft und bringt sie dazu, alles aufs Spiel zu setzen, um eben dieses Bild zu behalten, als es ihr streitig gemacht werden soll.

Charaktere:


Sophie und ihre Schwester Hélène besitzen ein Hotel mit kleiner Bar in St. Péronne. Sophie, die nach Kriegsbeginn in ihre Heimat zurückgekehrt ist, um ihrer Schwester beizustehen, ist eine starke Frau, die nie den Glauben an eine bessere Zukunft aufgibt und den deutschen Besetzern die Stirn bietet. Sie setzt immer wieder ihr Leben aufs Spiel, um ihren Mitmenschen zu helfen und läuft permanent Gefahr, für ihren selbstlosen Einsatz alles zu verlieren.
Liv hingegen scheint alle Hoffnung bereits verloren zu haben. Seit dem Tod ihre Mannes fällt es ihr schwer, aus ihrer Traurigkeit auszubrechen, Menschen meidet sie, soweit sie kann. Erst als sie unerwartet auf eine alte Freundin trifft, beginnt sie sich allmählich wieder zu öffnen und über ihre Zukunft nachzudenken, statt immerzu in der Vergangenheit zu schwelgen.

Meine Meinung:


Jojo Moyes Buch "Ein Bild von dir" ist eine hinreißende Geschichte über zwei Frauen, die einen schweren Schicksalsschlag erlebt haben und auf ihre Art versuchen, damit umzugehen. Getrennt durch nahezu ein Jahrhundert vereint sie die Sehnsucht nach ihrem Mann und das einzige Objekt, das ihnen ein wenig Halt bieten kann: Ein Portrait.
Die bildliche Sprache und die präzisen Schilderungen der jeweiligen (Gemüts)Lage beider Protagonistinnen haben mich gefesselt. Nur mit Wehmut konnte ich das Hörbuch unterbrechen und habe förmlich die Stunden gezählt, bis ich es weiter hören konnte. Luise Helm ist eine unfassbar talentierte Sprecherin die es schafft, den verschiedenen Charakteren eine eigene Stimme zu geben und genau den richtigen Ton zu treffen. Ich habe es selten so sehr genossen, einer Geschichte zu lauschen, wie dieser.
Der Aufbau der Geschichte sowie die detaillierten Schilderungen von Schauplätzen und (Kriegs)Verläufen haben auf mich realistisch gewirkt und mir daher äußerst gut gefallen. Die Figuren und ihre Motive sind rund und da ich nichts gefunden haben, das meine Kritik verdient hätte,

gebe ich dem Hörbuch 5 von 5 Sternen.

Lieblingszitate:


"Ich wollte ein Gegenstand sein, der nichts fühlte und nichts wusste."

"Alles, was vorzeitig zu Ende geht, wird idealisiert."

"Kein Mensch hört mehr zu. Jeder weiß, was er hören will, aber es hört niemand mehr zu."


- Andine


Bildquelle: http://www.argon-verlag.de/argonCover.png?alt=Ein%20Bild%20von%20dir&type=big&isbn=978-3-8398-1385-0

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